az Limmattaler Zeitung |
Donnerstag., 25. Januar 2018 |
«Gschichtefangis» im Üdiker-Huus: «Lili Pastis
Passepartout» setzt das Kopfkino in Gang |
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Sie besangen im Üdiker-Huus die alltäglichen Liebeswirren: Daniel Schneider (Klarinette),
Cornelia Montani (Akkordeon, Gesang) und Christoph Elsaesser (Kontrabass)
von «Lili Pastis Passepartout».
© Fabienne Eisenring
«Lili Pastis Passepartout» bringt ungewöhnliche Geschichten von gewöhnlichen
Menschen auf die Bühne. Im Üdiker-Huus präsentierte das Trio sein Programm
«Chasch mi gärn ha!» an der Januarveranstaltung der Mittwochgesellschaft Uitikon.
«Wir machen Gschichtefangis», kündigte Cornelia Montani zu Beginn an. Das bedeute
so viel wie «andernä Lüt Gschichte adichte». Und das macht die Erzählerin des Trios
«Lili Pastis Passepartout» so gut, dass jeder und jede am Mittwochabend im Üdiker-Huus
an ihren Lippen hing. Mit ihrem Bühnenprogramm «Chasch mi gärn ha!» traten
Montani (Gesang, Akkordeon), Daniel Schneider (Klarinette, Saxofon, Cajon)
und Christoph Elsaesser (Kontrabass) an der Januarveranstaltung der
Mittwochgesellschaft Uitikon auf.
Von Herzschmerz und Heiterkeit
Mit erstaunlicher Leichtigkeit musizieren und singen die Künstler über Alltägliches,
aus dem sie herrlich ineinander verflochtene Liebesgeschichten stricken. Da wäre zum
einen jene des schüchternen Willi, der verliebt ist in seine Cousine Pauline, die aber
keine Augen für ihn hat, sondern sich nach ihrem Angelo auf Sizilien sehnt. Doch zu
dem bricht ihr Kontakt, weil Willis Mutter sämtliche seiner Briefe abfängt. Sie glaubt,
die ideale Partie für ihren Sohn gefunden zu haben: Rosenzüchterin Brigitte. Die wiederum
schwelgt in Erinnerungen an ihre Urlaubsbekanntschaft, einen Griechen, der Brigittes
Rosen zwar klasse findet, sie deswegen aber noch lange nicht heiraten möchte.
Das Erzählkonzert kommt ohne Schnickschnack aus. Die Kulisse ist musikalisch; der
Kontrabass wird zum knatternden Motorroller, ein geschwenktes Tuch und spitze
Klarinettentöne evozieren den wilden Flug einer Möwe. Traditionelle Lieder, neu
arrangiert, werden mit Eigenproduktionen vermischt. Montani singt und erzählt –
auf Mundart, Griechisch, Italienisch, Französisch. Mit ihrer wandelbaren Stimme
erfüllt sie den Saal. Dessen Dimensionen sind eher ungewohnt für die Musiker.
Regisseur Joe Fenner sagte vor dem Konzert: «Die Lichtinstallation ist dicht bei der
Bühne, das erzeugt eine intimere Stimmung.» In dieser Intimität leuchten die Künstler
die sich gegenseitig im Weg stehenden Charaktere aus. Am Ende des abendfüllenden Versuchs,
das Knäuel ihrer Liebesgeschichten zu entwirren, heisst es: «Will jede wett ha, was er
nid cha ha, steit jedä am Schluss aleige da.»
Das Kopfkino läuft
Über 150 Mal schon stand das Trio mit dem zungenbrecherischen Namen – «Ein Mix aus
Frische und französischem Charme», erklärt Montani – mit «Chasch mi gärn ha!» auf
Schweizer Bühnen. Doch zur Routine sei das Stück nicht geworden: Es entwickle sich
stetig weiter, so Montani. «Manchmal überraschen wir uns, ohne dass es das Publikum bemerkt.»
Ihre Spielfreude ist ansteckend. Zuhörerin Ursula Eigenmann aus Uitikon zeigt sich
nach dem Konzert begeistert: «Mein Kopfkino wurde in Gang gesetzt.» Sitznachbarin
Barbara Jung fügt hinzu: «Ich blieb bis zum Schluss gespannt, immer wieder geschah
Unvorhergesehenes.» Dass es im Üdiker-Huus funkte, findet auch Brigitte Bosshard,
Präsidentin der Mittwochgesellschaft: «Es ist toll, dass wir allen eine Freude machen
konnten.» Das Passepartout passt wirklich überall.
FABIENNE EISENRING
Stöpferter Blättli (Stettfurt) |
Freitag, 20. März 2015 |
Lili Pastis in Passepartout : „Chasch mi gern ha!“ |
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Cornelia Montani: Akkordeon, Gesang
Daniel Schneider: Klarinette, Saxofon, Gesang
Christof Elsaesser: Kontrabass, Gesang
„Chasch mi gern ha“ im Alltag bedeutet eigentlich das Gegenteil:
„Halte dich zurück“. An diesem Abend war es jedoch die Aufforderung, die Sache
wörtlich zu nehmen. „Chasch mir gern ha!“ war der Titel eines erzählenden
Musiktheaterstücks. Es war der abendfüllende Versuch, einen Knäuel von
Liebesträumen zu entwirren. Er scheiterte grandios an der Schüchternheit des
einen, an der süssen Erinnerung an Angelo in Sizilien einer anderen oder an
einer Mutter, die die Abnabelung ihres Sohnes mit allen Mitteln zu verhindern
wusste. An welchem Faden des Knäuels die drei Künstler auch zogen, über kurz oder
lang entstand ein unentwirrbarer Knoten.
Eigentlich ist die Geschichte ziemlich belanglos. Nicht belanglos waren hingegen
die gespielten Personen; Karl, Willi, Pauline, Isabelle, Brigitte die Rosenzüchterin,
der Grieche, Angelo, der sizilianische Engel usw. Fein wurden sie gezeichnet,
berührend inszeniert und besungen. Sie alle standen sich immer wieder im Weg
und zertrampelten, was sich behutsam da und dort zu rühren begann. Es war die
Geschichte von tragischen Heldinnen und Helden.
Brillant wurden die Geschichten von Cornelia Montani erzählt, meist jedoch gesungen.
Sie begeisterte mit ihrer Präsenz, ihrer Mimik und Gestik sowie dem Akkordeon,
welches das Gesagte laufend musikalisch unterstrich. Ein Genuss war die gesungene
und musikalische Begleitung von Daniel Schneider an der Klarinette und am Saxofon
sowie von Christof Elsaesser am Kontrabass. Zusammen zauberten sie italienische
Canzoni, Chansons, Klezmer-Melodien und Lieder aus den Schweizer Alpen auf die Bühne.
Die Hälfte der Lieder waren Eigenproduktionen. Es gelang ihn mühelos, wenn nötig,
auch einmal eine musikalische Kulisse aufzubauen, einen Zug vorbeidonnern zu lassen usw.
Viel Herzschmerz floss über die Zuhörer, ohne dass es je schräg oder kitschig wurde.
Dies verhinderten die fein arrangierten Lieder und deren gekonnter, feinfühlige Vortrag.
UELI GUBLER
Ossingen: Lili Pastis zeigten «Chasch mi gärn ha» im Herminenkeller
Mit ihrem Stück «Chasch mi gärn ha»
sorgten Lili Pastis Passepartout am Samstagabend für beste Unterhaltung.
«Weil jeder will, was er nicht haben kann, steht am Schluss jeder alleine
da», ist das Fazit der Irrungen und Wirrungen der Liebe, die Lili Pastis
Passepartout mit ihrem Stück «Chasch mi gärn ha» am Samstagabend im Herminenkeller
in Ossingen vortrugen.
Kurze, gesungene und erzählte Sequenzen wechselten mit Liedern und
musikalischen Stücken. Jedes Mal erhielten die Zuschauer dabei ein weiteres
Puzzlestück zum ganzen Bild der Liebes-Wirren.
Was Willi will
Ob Brigitte mit dem grünen Daumen, die einen Griechen will; Willi, der bei
der Wahl seiner Partnerinnen (oder Partner) in den Augen seiner Mutter nie
das Richtige auswählt, oder seine Cousine Polyn, die den Sizilianer Angelo
liebt, aber nicht haben kann – am Ende sind alle diese Menschen miteinander
verwoben und doch nicht glücklich.
Das Trio «Lili Pastis» überzeugte mit dem Programm «Chasch mi gärn ha» im Herminenkeller.
(Bild: cs)
In der wunderbaren Akustik des
Herminenkellers kam die gesangliche und musikalische Darbietung der drei
Künstler – Cornelia Montani (Akkordeon, Gesang), Daniel Schneider (Klarinette,
Saxofon, Gesang) und Christoph Elsaesser (Kontrabass, Gesang) – wunderbar
zur Geltung. Beeindruckend, wie echt die drei mit ihren Instrumenten
und ihren Stimmen Alltagsgeräusche nachmachen können. So lebten
die ungewöhnlichen Geschichten gewöhnlicher Leute bald vor den inneren
Augen der Zuhörer auf.
Überzeugender Liedermix
Der Liedermix aus den Schweizer Alpen, italienischen Canzoni, französischen
Chansons, Klezmer-Melodien und einem Hauch von Jazz überzeugte
und entführte die Zuhörer in eine andere Welt – und sie liessen sich gerne
entführen.
Unter der Regie von Joe Fenner unterhielten Lili Pastis Passepartout dabei
mit grosser Spielfreude, Witz und Charme ihr Publikum, das oft über die
Gags lachte, über die Pointen staunte und am Ende kaum aufhören wollte zu
applaudieren. Ein wunderbar unterhaltsamer, kurzweiliger Abend in der
besonderen Atmosphäre des Herminenkellers.
(CS)
Nach der Hauptversammlung des Vereins Kulturpunkt Degersheim spielte am Freitagabend
Cornelia Montanis «Lili pastis passepartout» das Programm «Chasch mi gärn ha».
Es war ein Musiktheaterstück um Liebe und Sehnsüchte.
Cornelia Montani und ihr «Lili pastis passepartout»: Daniel Schneider (links) und Christoph Elsaesser.
(Bild: Michael Hug)
DEGERSHEIM. Pauline, Brigitte, Willi, Angelo, ein Grieche und Willis Mutter sind die
Figuren, um die sich Cornelia Montanis erzählendes Musiktheaterstück dreht.
Willi will Pauline, die aber will ihren sizilianischen Engel Angelo, Willis
Mutter will stattdessen Brigitte für Willi. Aber Brigitte mit dem grünen Daumen
will ihren Griechen, doch der will nur eine Affäre. Wer will eigentlich Willi?
Die Frau vom Kiosk will, zumindest will sie mit ihm Kreuzworträtsel lösen und
vielleicht noch mehr. Das fast zweistündige Stück «Chasch mi gärn ha» des Trios
Lili pastis passepartout mit Montani in der Mitte beginnt mit einem fröhlichen
Jodler und endet mit einem traurigen Chanson. Es geht um Unerreichbares in der
Liebe, um Sehnsüchte und Versprechen, aber auch um falsche Erwartungen und Manipulation.
Flankiert wird Montani vom Klarinettisten und Saxophonisten Daniel Schneider sowie
Christoph Elsaesser am Kontrabass. Montani selbst erzählt, singt und spielt Akkordeon.
«Gschichtefangis»
Montani nennt es «Gschichtefangis». Was das Trio bietet, sind Geschichten aus
dem ganz normalen bünzligen Alltag. Erzählt und gesungen, umrahmt von vier Instrumenten,
eingepackt in Klezmer-, Canzoni-, Jazz- und Chansontakte, brillant dargereicht von der
agilen Sängerin und ihren beiden Instrumentalisten. «Chasch mi gärn ha», der Titel des
Stücks, bekommt im Laufe des Abends eine zweideutige Aussage. Noch so gern würden sich
Brigitte und Pauline ihren Liebhabern im Süden in die Arme werfen: «Chasch mi gärn ha».
Für Willi aber tönt es als abweisendes: «Du kannst mich mal». Für ihn endet die Sache
dann auch tragisch. Er sitzt mit 60 noch immer solo am Tisch seiner Mutter und träumt
von der grossen Liebe. Und die Kioskfrau löst ihre Rätsel immer noch alleine.
Das Puzzle verschiedener Fragmente aus verschiedenen Lebensgeschichten ist weder
zum Schenkelklopfen lustig noch himmelhoch jauchzend traurig. Es ist nicht besonders
gewöhnlich, aber auch nicht überaus absurd. Es ist ganz einfach berührend und zudem
hochspannend. Die Begebenheiten könnten aus dem eigenen Leben stammen oder aus dem
des Nachbarn. Man geht und leidet mit den Protagonisten durch ihre Gefühlstäler und -höhen.
Denn jeder ist schon bestimmten Idealen nachgehangen und enttäuscht worden. Doch manchmal
ging es auch gut aus. Das alles ist nicht besonders spektakulär – aber eben spannend.
MICHAEL HUG
Wochenblatt für das Schwarzbubenland und das Laufental |
Donnerstag, 16. Januar 2014 |
Chasch mi gärn ha! |
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Lili Pastis Passepartout gastierte letzten Freitag im katholischen Pfarreisaal Breitenbach.
Dem Ruf des Kultur- und Lesevereins Breitenbach folgte ein zahlreiches Publikum.
Lili Pastis Passepartout erzählt ungewöhnliche Geschichten von ganz gewöhnlichen Menschen.
Und das macht die Erzählerin Cornelia Montani so gut, dass man während dem über 90 Minuten
langen Programm nicht anders kann, als an ihren Lippen zu hängen. "Chasch mi gärn ha!" ist das
Leitmotiv des aktuellen Bühnenprogramms. Das Trio präsentiert auf der Bühne ein Puzzle von
verschiedenen Lebens- und Liebesgeschichten. Da wäre zum ersten der schüchterne Willi, der
einfach keine Frau findet, obwohl er schliesslich sogar noch von seiner Mutter bei der Suche
der perfekten Partnerin unterstützt wird. Was Mama nicht weiss: Willi ist unsterblich verliebt
in seine Cousine Pauline. Diese hat aber leider keine Augen für Willi, sondern denkt nur an ihre
erste grosse Liebe Angelo, welchen Pauline auf Sizilien kennengelernt hat, ihn aber aus den Augen
verliert, weil Willis Mutter sämtliche Briefe von ihm abfängt. Willis Mutter hätte ja die ideale
Partie für ihren Sohn gefunden: Die melancholische Rosenzüchterin Brigitte. Die schwelgt aber
immer noch in Urlaubserinnerungen an ihre Zeit mit einem flotten Griechen, der Brigittes Rosen
zwar klasse findet, Brigitte aber deswegen noch lange nicht heiraten möchte. Wenn Willi wüsste,
dass die kleine Kioskfrau nichts lieber machen würde, als mit ihm Kreuzworträtsel zu lösen...
Und so entsteht aus verschiedenen Einzelschicksalen schliesslich ein ganzes Bild, welches das
Publikum gleichermassen berührt, nachdenklich stimmt oder zum Lachen bringt. Untermalt werden
die Erzählungen von Cornelia Montani mit musikalischen Leckerbissen. Montani selbst erfüllt mit
ihrer wandelbaren Stimme mühelos den ganzen Saal und begeistert mit vielseitigem Akkordeonspiel.
Daniel Schneider begleitet virtuos auf Klarinette, Saxofon und Cajon und Christoph Elsässer
verleiht den Liedern auf seinem Kontrabass die zusätzliche Würze. Die Geschichten werden
gespickt mit Liedern aus den Schweizer Alpen, italienischen Canzoni, französischen Chancons,
Klezmer-Melodien und einem Hauch von Jazz. Die Bühnenpräsenz von Lili Pastis Passpartout ist
grandios, die Spielfreude ansteckend und die kleinen, feinen Geschichten voller Wehmut und Humor.
Das Publikum in Breitenbach zeigte sich begeistert und wurde mit mehreren Zugaben belohnt.
MELANIE BRÊCHET FISCHLIN
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